Gesundheitsunterricht für die externen Schülerinnen von Jigiya Bon in Bamako (Mali)

Wie kann Entwicklungshilfe in Afrika gelingen? Heute ist es weitgehender Konsens, dass eine Entwicklung Afrikas von der Förderung seiner Frauen abhängt (s.a. Volker Seitz, Afrika wird armregiert …., dtv). Und auch dem IWC Steinfurt-Emsdetten erscheint Frauenbildung als der Schlüssel einer sinnvollen Entwicklungshilfe. An dieser Stelle setzt das Projekt „Gesundheitsunterricht für die externen Schülerinnen von Häuser der Hoffnung e.V.“ an. Sein Ziel ist es, die Selbstbestimmung der Mädchen (neben einer Schul-.und Berufsbildung) durch Gesundheitsunterricht zu stärken. Denn Kenntnisse zur Biologie des eigenen Körpers, zu Schwangerschaft und zu den eigenen Rechten ermög-licht den Frauen eine verantwortliche Familienplanung und spätere Schwangerschaften. Ein besserer Umgang mit ihrer Periodenblutung erlaubt ihnen eine größere Teilhabe am Schulunterricht und am gesellschaftlichen Leben. Diese Zielvorstellungen führten im Herbst 2017 zu der Entscheidung des IWC Steinfurt-Emsdetten das Projekt „Gesundheitsunterricht für die externen Schülerinnen“ zu finanzie-ren. Weitere überzeugende Argumente für unsere Entscheidung waren:
  • es ist ein stabiles Programm, das die Machbarkeit im Auge hat
  • es ist auf Langfristigkeit angelegt
  • es hat keinen Verwaltungsüberbau hat, der Geld kostet
  • es wird von lokalen Ärztinnen und Mitarbeiterinnen vor Ort umgesetzt wird (Kultur und Bedürfnisse der Malinesen werden berücksichtigt)
  • in der narrativen Gesellschaft Malis werden die Mädchen zu Multiplikatoren und tragen so ihr Wissen in die Familien und in den Freundes- und Bekanntenkreis.
Ein Antrag an RFPD wurde gestellt und bewilligt. Viele Fund-Raising-Aktionen wurden durchgeführt und Spenden eingeworben. Heute (Februar 2019) werden etwa 280 Mädchen ausgebildet. Dabei handelt es sich mittlerweile um
  • die 40 internen Mädchen im Mädchenzentrum Jigiya Bon
  • die 220 externen Mädchen mit den Schulstipendien
  • die 20 Mädchen aus dem Findelkinderhaus, die alle in den Genuss dieser Schulungen kommen
Jeweils zu Beginn des Schuljahres wird ein Plan erstellt, wann die Mädchen – meist Samstag nachmittags – im Mädchenzentrum unterrichtet werden. Die Themen sind die folgenden: Hygiene, Pubertät, Sexualität, Menstruation, Menstruationshygiene, Schwangerschaftsverhütung, Kinderehe, Menschen- und Kinderrechte, sexuelle Gewalt, Beschneidung. Menstruationstassen wurden eingeführt, weil die Mädchen bisher nur Stofflappen benutzten. Und mit denen können die Mädchen oft nicht zur Schule gehen, was bedeutet, sie verpassen eine Woche Unterricht pro Monat. Vor Ort sind die Ärztinnen Dr. Oumou Traoré und Dr. Amélie Tadié für die Durchführung des Projektes eingesetzt und Mariam Sidibé, die Leiterin des Mädchenzentrums, stellt die Unterrichtsgruppen zusammen.

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