Gesundheitsunterricht für die Schulstipentiatinnen in Koulikoroni (Mali)

Die überaus große Wirkung des Schulstipendien-Programms von „Häuser der Hoffnung“ hat den Verein dazu inspiriert, ein zweites Schulstipendien Programm auf den Weg zu bringen, diesmal abseits der Großstadt Bamako, auf dem Lande „au village“.

Startschuss für das neue Schul- und Bildungsprojekt war, dass ein Büro in Berlin 20 Schulstipendien für ein Jahr übernommen hat. Eine Anbindung an das Mädchenzentrum Jigiya Bon in Bamako kam nicht in Frage, da dann die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter vor Ort überdehnt worden wäre.be am Schulunterricht und am gesellschaftlichen Leben.

Ausgewählt für das neue Projekt wurde das kleine Dorf Koulikoroni, das der Vorstand von Häuser der Hoffnung bei seinem letzten Besuch in Mali kennengelernt und überprüft hat. Das Dorf Koulikoroni liegt 51 km von Bamako und 5 km von der asphaltierten Straße ent-fernt. Man braucht 1h30, um von der Hauptstadt Bamako aus mit dem Auto auf schlechten Pisten dorthin zu gelangen.

Auch in Koulikoroni ist ein Gesundheitsunterricht für die Mädchen, besonders als Mittel gegen Kinderheiraten und Beschneidung, dringend nötig. Ein Signal für den IWC Steinfurt-Emsdetten! Auf der Clubversammlung vom 8. Januar 2019 haben wir somit beschlossen, den Einstieg in einen Gesundheitsunterricht zu finanzieren, der ähnlich wie der in Bamako strukturiert sein wird. Wieder wurde ein Antrag an RFPD gestellt (der hoffentlich positiv beschieden werden wird) – sind doch die Ziele von RFPD und Häuser der Hoffnung teilweise deckungsgleich.

Die Besonderheiten des Dorfes: Es ist ein von den Familien DIARRA und TRAORE gegründetes Bambara-Dorf mit einer Bevölkerung von ca. 1000 Einwohnern, die wiederum in kleinen, verteilten Häusergemeinschaften leben. Die Bewohner dieses Dorfes sind meist offen für Veränderungen. Die Einwohner sind sehr arm, viele Mädchen im Alter von 7 bis 14 Jahren wurden registriert, die nicht zur Schule gehen, weil die Eltern Schulgeld, sowie Schulmaterial und Schulkleidung nicht bezahlen können. Diese Situation birgt ein hohes Risiko für Mädchen, früh verheiratet zu werden.

Die Menschen leben von Landwirtschaft, Viehzucht, Handwerk, Holz- und Kohlehandel, der ihre Wälder verarmt hat. Es gibt keinen Strom im Dorf, man benutzt immer noch eine Kerosinlampe, um das Haus zu beleuchten, und die Kinder nutzen die Gelegenheit, in ihrem Schein ihre Lektionen zu lernen. Es gibt eine Schule, die aus 2 Gebäuden besteht, jedes mit 3 Klassenzimmern, für die Klassen 1-3 und 4-6.Der Direktor der Schule heißt Niamanto DI-ARRA, er stammt aus dem Dorf. Die Anzahl der Mädchen, die zur Schule gehen, nimmt von der 1. bis zur 6. Klasse deutlich ab. Es gibt ein ernsthaftes Problem, Mädchen zur Schule zu schicken, aber auch, sie in der Schule zu halten.

Die Lehrer stellen fest, dass sich die Haltung zur frühen Heirat verändert, seit das BENGO-Projekt (s. Website Häuser der Hoffnung) im Dorf stattgefunden hat, besonders nach der Ausbildung der traditionellen Führer (Dorfleiter/Berater, Imam, weibliche Führer) und Lehrer.